Aktivitäten Rund um Oederquart
Arp Schnitger-Orgel in der St. Johanniskirche, Oederquart.
Baujahr 1678 – 1682
Die Orgel in der spätgotischen St. Johanniskirche in Oederquart wurde in den Jahren 1678 – 1682 von Arp Schnitgererrichtet. Sie verfügte ursprünglich über 28 Register auf drei Manualen und angehängtem Pedal und gehört noch heute zu den eindrucksvollsten Prospekten. Der erste umfangreiche Umbau, der den Verlust der Schnitgerschen Pfeifen bis auf die sichtbaren Prospektpfeifen zur Folge hatte, erfolgte 1864/1865 durch Johann Hinrich Röver (Stade). Die Orgelbaufirma Hillebrand (Altwarmbüchen) beseitigte 1971 die Röver-Orgel und es erfolgte der Neubau einer neobarocken Orgel unter Verwendung der alten Prospektpfeifen in Hauptwerk und Rückpositiv. Erste Bestrebungen für eine Rekonstruktion der Arp Schnitger-Orgel gab es im Jahr 2000, als das Pedal im Rahmen einer Restaurierung die originale barocke Disposition zurückerhielt.
Foto: Martin Elsen / i.A. der Orgelakademie Stade e.V.
Seit 2013 erfolgt eine weitere grundlegende Restaurierung und Rekonstruktion des Schnitger-Werks durch den Orgelbauer Rowan West in drei Bauabschnitten. Das Instrument hat bereits seine ursprüngliche Tonhöhe und eine modifizierte mitteltönige Stimmung zurückerhalten. Vorgesehen sind im Rahmen dieser Arbeiten zudem die Ankopplung das Pedalwerks an die Orgel sowie die Rekonstruktion des Brustwerks und letztlich des Rückpositivs. Darüber hinaus ist in den letzten Monaten eine spektakuläre Entdeckung gemacht worden, als die Prospektpfeifen als originale Schniger-Pfeifen aus Zinn identifiziert werden konnten. Sie waren bisher mit einer Tarnfarbe überstrichen gewesen und konnten auf diese Weise die Konfiszierung im Ersten Weltkrieg überleben. Neben der Orgel in Cappel handelt es sich hier um das einzige Beispiel von einem kompletten Bestand originaler Schnitgerscher Zinn-Prospektpfeifen in Deutschland.